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Mag. Beatrix Roidinger: +43 699 148 148 11

Vortrag von Beatrix Roidinger am 28.2. (Webster University)
12. Februar 2019
Sexualberatung, Vortrag Webster University
Die Webster University ist eine internationale Privatuniversität im zweiten Wiener Gemeindebezirk

Beatrix Roidinger wird am 28.2.2019 einen Vortrag auf der Webster University halten. Thema: "What is sex all about? - psychological, physiolocical and sociocultural aspects of sexuality today"

"What is sex all about?" - Sexuality is a subject of constant change. Both in terms of social evaluation, and in how images are conveyed in the media and personally experienced. How does sexual change affect our lives and relationships? How can we define sexuality?

Sexualität ist in allen Dispziplinen von Medizin über Psychologie bis Pädagogik und Soziologie auf den Universitäten und Ausbildungsstätten ein vernachlässigtes Thema. Beatrix Roidinger wurde von der Abteilung "Psychologie" der Webster University eingeladen, einen Vortrag zu halten. Sie wird über die Bedeutung von Sexualität in einem ganzheitlichen Beratungsansatz sprechen und jene Themen skizzieren, mit denen sich Sexualwissenschaft heute befasst.

Sexualität ist einem ständigen Wandel unterworfen

Dies betrifft die gesellschaftliche Bewertung, die mediale Vermittlung als auch das persönliche Erleben. Die heutige Sexualwissenschaft geht von der Vorstellung aus, dass die sexuelle Entwicklung ein lebenslanger Lernprozess ist, der sich sowohl aus sozialen, gesellschaftlichen als auch aus körperlichen Erfahrungen speist. 

Wie sich Sexualität entwickelt, hängt von der Fähigkeit ab, sie zu gestalten

Sexualität  ist ein komplexes Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Es wird individuell geprägt und geformt. Verhaltensweisen, Gefühle, Normen, Wünsche,, Bedürfnisse, das soziale und gesellschaftliche Umfeld sowie das Geschlecht beeinflussen Sexualität.

Je mehr wir über unseren Körper wissen, je besser wir unsere Fantasien und Wünsche beschreiben können, desto deutlicher können wir unsere eigene sexuellle Persönlichkeit bzw. unser eigenes sexuelles Profil entwickeln. Das ist Voraussetzung für guten Sex und für eine gute Kommunikation mit unseren Sexualpartner*innen.

Sexuelle Kompetenz kann man sich aneignen

Lust und Lustfähigkeit müssen auf körperliche Ebene geübt werden. Zu glauben, dass sich Lust auf Sex immer spontan einstellt, ist ein sehr verbreiteter Irrglaube. Lust ist es ein fragiler Prozess, bei dem es oft zu Irritationen oder Störungen kommt. Unsere Lustfähigkeit hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die wir sinnlich und kreativ gestalten können. Wir beeinflussen damit Verlangen, Begehren und Erregung.

Denken reguliert unser Lusterlebnis

Die Aneignung sexueller Kompetenz basiert wesentlich auf einem Wechselspiel zwischen unserem Körper und unseren Gedanken. Die Vorstellung von Sexualität ist sehr oft von (überzogenen) Erwartungen, Mythen, Unwissenheit (z. B. über die Anatomie des Körpers) und Tabus eingeschränkt. So können verinnerlichte Glaubenssätze, Gebote, Normen und Bilder über “richtiges” Verhalten daran hindern, Situationen und Berührungen als sexuell, sinnlich und erregend zu empfinden.

Der interne Kontrollmechanismus wertet diese schon vorab zum Beispiel als unmoralisch, pervers oder überzogen ab. Denken reguliert das Lusterleben von Menschen, verändert Glaubenssätze und beeinflusst, ob man sich “erlaubt”, aus dem Vollen seines sexuellen Potentials zu schöpfen und befriedigende sexuelle Erfahrungen zu machen.

Physiologie

Was passiert im Körper bei Stimulation? Welche Berührung mag ich? Kann ich Erregung spüren? Welchem Erregungsmodus folgt mein Körper? Wie kann ich den Erregungsreflex aktivieren? Wie gut verschaltet sind meine Sinnes- und Körperwahrnehmungen miteinander?

Kognitiver Bereich

Die mentale Ebene umfasst alles, wie wir über Sex denken und wissen oder glauben darüber zu wissen. Welchen Bewertungen, Moral, Ethik, Haltungen, Mythen, Verboten, Glaubenssätzen folge ich?

Beziehungskomponente

Auf der Beziehungsebene geht es darum, wie wir mit den eigenen Wünschen und Bedürfnissen im Kontakt mit einer/m Partner *in umgehen. Welche Bedürfnisse werden durch den Sex abgedeckt? Nähe, Verbundenheit, Sicherheit, Kontrolle, Macht, Selbstbestätigung, Entspannung, Rückzug, Spaß, Leichtigkeit etc.

Erlebensebene

Die Erlebensebene umfasst alle emotionalen Prozesse. Fühle ich mich verbunden und in Übereinstimmung mit meinem Geschlecht? Fühle ich mich als sexuelles Wesen, das sich in seinem Körper zu Hause fühlt? Fühle ich mich begehrenswert verfüge ich und über eine erotische Selbstsicherheit und Ausstrahlung?

Neurophysiologie der Lust

Die Grundvoraussetzung für ein befriedigendes Erleben von Sexualität, ist die Fähigkeit sexuelle Erregung zu spüren und sie wahrzunehmen. Körper und Geist bilden eine Einheit. Das heißt jeder Vorgang auf emotionaler und kognitiver Ebene hat seine Spiegelung im Körper. Aber auch umgekehrt führt eine neue Erfahrung an Berührung und sexueller Stimulation zu Veränderungen der Wahrnehmung und der Bewertung. Erst wenn sexuelle Erregung mit einer (positiven) Wahrnehmung verbunden ist, fühlt der Mensch Lust.

Webster Universität Wien: www.webster.ac.at